Germania

Rapper Jaysus im Intro des „Germania“-Videos

„Jemand, der integriert wird, fühlt sich zu Hause und will bleiben. Jemand der nicht integriert wird, will auch gar nicht bleiben. Der geht“, meint Rapper Jaysus in seinem Video mit Germania. Die Serie des Internetsenders funk – ein Online-Medienangebot von ARD und ZDF – widmet sich der Tatsache, dass Deutschland längst ein Einwanderungsland ist und wir schon lange in einer kulturell vielfältigen Gesellschaft leben. Die Kurzportraits möchten einen Perspektivenwechsel ermöglichen: Deutschland und seine Gesellschaft aus Sicht von Menschen, deren familiäre Wurzel über die Landesgrenzen hinaus reichen. Sie erzählen ihre persönliche Geschichte – unverblümt, liebevoll, doch auch gesellschafts- sowie selbstkritisch – und sie erörtern, wie und wo sie sich als Deutsche und Zuhause fühlen.

Produziert wird das Format von Hyperbole TV im Auftrag von funk. Wir möchten diese authentische und charmante Portraitserie, die im April den Grimme Preis erhielt, unbedingt empfehlen.

Bildquelle: © funk

Wir Strebermigranten

Buchcover „Wir Strebermigranten“ von Emilia Smechowski

„Der Migrant ist eine immerwährende Projektionsfläche, er soll jener Superdeutsche sein, welcher der Deutschdeutsche nicht ist und nie war.“ schreibt Özlem Topçu im Leitkommentar der ZEIT 31/2018. Die Wucht der aktuellen medialen Diskussion rückt es deutlich in den Fokus: Integration ist nicht erst seit gestern ein Thema, zu dem jeder eine Meinung zu haben scheint. Wann ist man deutsch? Wie ist man deutsch? Und wer entscheidet überhaupt darüber?

Das bereits im vergangenen Jahr erschienene Buch Wir Strebermigranten von Emilia Smechowski widmet sich dem Thema aus einem sehr persönlichen Blickwinkel. Die Journalistin, welche unter anderem für die „Zeit“ und die „Süddeutsche“ schreibt, erzählt in Romanform, wie sie mit ihren Eltern in den 80er Jahren von Polen nach Deutschland kam und wie sich die Familie in den folgenden Jahren fast bis zur persönlichen Unkenntlichkeit integrierte: „Erst viel später, als ich schon längst erwachsen war, fielen sie mir auf: all die anderen Polen in Deutschland. (…) So lange hatten wir uns unsichtbar gemacht, und nun hatten wir Mühe, einander zu erkennen. Da kommst du also her. Deshalb der Name. Meine Generation, Anfang dreißig, die im Kindesalter mit ihren Eltern eingewandert war. Top integriert, erfolgreich. Sie wirkten fast deutscher als die Deutschen. Ich war wie sie.“

Ganz haben wir das Buch noch nicht gelesen, doch es liegt auf dem Bücherstapel für den Spätsommer. Wir Strebermigranten von Emilia Smechowski ist 2017 im Hanser-Verlag erschienen.

Bildquelle: © Hanser-Verlag

„Es ist unser Land, verteidigen wir es gemeinsam“

Menschenmengen mit Personen verschiedenen Alters und Aussehen.

Das Interview des Berliner Tagesspiegels mit Naika Foroutan gehört zum Besten, was wir in den vergangenen Wochen gelesen haben. Die bedachten Antworten der Migrationsforscherin definieren in vollem Umfang die aktuelle gesellschaftspolitische Situation Deutschlands. Naika Foroutan erläutert auf kluge Weise, was passiert, wohin wir uns bewegen, woran es fehlt. So erschütternd ihre Worte sind, gleichzeitig steckt viel Hoffnung darin und Motivation:
„Die Menschen wollen vor allen Dingen ernst genommen werden. Und dazu gehört auch, ihnen zuzutrauen, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und zu ertragen – selbst wenn sie die am Ende nicht aktiv umarmen wollen. Aber Demokratie ist das Streben nach einer Utopie und das Klarkommen mit dem Machbaren.“

Bildquelle: © iStock

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