Tipp aus Newsletter 07/2017 vom 21.08.2017
Wie verändert es unsere Gesellschaft, wenn ich „Angela Merkel“ bei Google eintippe und lauter Berichte der Tagesschau, der Süddeutschen Zeitung oder vom Spiegel angezeigt bekomme, jemand anderes mit der gleichen Suchanfrage aber eher Inhalte von rechts- oder linksextremen Publikationen?
Algorithmen bestimmen immer mehr, welche Inhalte wir auf digitalen Plattformen zu sehen bekommen. Und das kann sich von Person zu Person unterscheiden. Wie genau diese Differenzen ausfallen, wissen wir allerdings nicht, weil Unternehmen ihre Algorithmen aus geschäftlichen Gründen geheim halten. So ist Google nur ein Beispiel von vielen für den zunehmenden Einfluss von Algorithmen auf unsere Gesellschaft. Deswegen setzt sich die Initiative AlgorithmWatch für mehr Transparenz von Algorithmen ein und hat darum das Projekt Datenspende zur Bundestagswahl 2017 gestartet.
Und wie funktioniert das? Du installierst im Browser (Firefox, Chrome) eine Erweiterung. Diese öffnet alle vier Stunden ein Browser-Fenster, ruft in Google und Google News 16 Begriffe („Martin Schulz“, „FDP“ usw.) auf und schickt die ersten zehn Suchergebnisse anonymisiert als „Datenspende“ an den AlgorithmWatch-Server. Aus der Summe der Datenspenden kann AlgorithmWatch dann genauere Erkenntnisse über die Funktionsweise des Google-Algorithmus ziehen.
Bei der Entwicklung der Browser-Erweiterung hat AlgorithmWatch großen Wert auf den Datenschutz gelegt und beschreibt in seiner Datenschutzerklärung ausführlich und verständlich, was genau die Erweiterung macht. Das Projekt ist eine Kooperation von AlgorithmWatch mit zahlreichen Landesmedienanstalten sowie der TU Kaiserslautern. Medienpartner ist Spiegel Online.
Wenn ihr mehr Transparenz über den Einfluss von Algorithmen auf unsere Gesellschaft wollt, ist die Datenspende BTW17 eine so einfache wie großartige Möglichkeit. Es gibt übrigens auch schon erste Ergebnisse.