Interview zur Krise der Demokratie

Ein aktueller Link- & Lektüre-Tipp von Indre 

Allerorts wird über die Krise der Demokratie geredet. Manch eine*r schwört schon ihr Ende herauf. Tatsache ist: Sie ist unter Druck – und zwar vor allem, weil viele den Glauben an die Wirksamkeit und Richtigkeit dieser Herrschaftsform verlieren. Dabei hat sie so viele Vorteile.

»Der größte Vorteil der Demokratie ist, dass wir uns in regelmäßigen Abständen unblutig von den Herrschenden trennen können.«  Heiko Giebler

Warum geht der Glaube an die Demokratie verloren? (Wie) Lässt er sich (wieder) herstellen? Welche Rolle spielt der Populismus hier und welche »Schuld« trifft die gewählten Volksvertreter*innen?

Diese und weitere Fragen beantwortet Heiko Giebler vom Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) im Interview auf M i MA.

Bildquelle: Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg

Hooligans gegen Satzbau

Hooligans gegen Satzbau (Hogesa)

Links & Lektüre aus Newsletter 09/2017 vom 21.09.2017

Seit 2014 gehen die Hooligans gegen Satzbau (Hogesa) mit Witz und Ironie gegen rechtsradikale und populistische Äußerungen vor, indem sie die sogenannte Rechts-Schreibung (verbale Verrohung vor allem in sozialen Netzwerken) korrigieren und Falschaussagen aufklären. Ihrer Facebook-Seite (mit mittlerweile über 150.000 Fans!) solltet ihr unbedingt folgen! Gut finden wir auch, dass die Macher*innen von Hogesa transparent darlegen, welche finanziellen Zuwendungen sie abgelehnt haben, um unabhängig und unparteiisch arbeiten zu können.

Bildquelle: Hooligans gegen Satzbau 

Hass hilft

„Das gibt aber kein „Like“ vom Führer.“ – Motiv von hassHILFT.de

Tipp aus Newsletter 07/2017 vom 21.08.2017

Wie – Hass hilft? Was wie ein schlechter Scherz klingt, ist eine richtig gute Aktion! Hasskommentare in sozialen Netzwerken werden in Spenden umgewandelt und an zwei gute Initiativen weitergeleitet: Exit Deutschland unterstützt Menschen beim Ausstieg aus der rechten Szene und die Aktion Deutschland hilft, ein Bündnis von 23 bekannten Hilfsorganisationen, setzt sich weltweit für Menschen in Not ein.

Und so funktionieren die unfreiwilligen Spenden: Entdeckt „Hass hilft“ oder eine Partnerorganisation (zum Beispiel der FC St. Pauli) einen Hasskommentar auf Facebook, merken sie mit einem humorvollen Hinweis an, dass gerade unfreiwillig 1 Euro gespendet wurde. Ihre Antworten enthalten jeweils Hashtags, über die die Hasskommentare ermittelt und die Spendensumme gezählt werden kann.

Wie kannst du die Initiative unterstützen? Entweder durch eine Spende oder indem du Hasskommentare an „Hass hilft“ meldest. Das kannst du ganz unkompliziert via Facebook-Nachricht machen. Wie? Das wird hier in wenigen Schritten erklärt.

Neben dem humorvollen Ansatz der Initiative gefällt uns vor allem, dass jede*r dazu beitragen kann, dem Hass im Netz etwas entgegenzusetzen – auch oder vor allem wenn man* nicht in direkte Kommunikation mit den Verfasser*innen treten möchte. Bisher kamen über 55.000 Euro an Spenden zusammen, Wahnsinn!

Die Initiator*innen stecken übrigens auch hinter den 2014 im bayerischen Wunsidel gestarteten Spendenmärschen: Bei rechtsradikalen Demonstrationen wird – getreu dem Motto „unfreiwillig spenden“ – für jeden zurückgelegten Meter der Marschierenden Geld für gute Zwecke gespendet. Der TEDx Talk von Fabian Wichmann gibt weitere Einblicke.

MEHR ÜBER „HASS HILFT“

 

Bildquelle: © hasshilft.de

Kleiner 5

Junge Frau mit Kleiner 5 Logo über dem Gesicht © Kleiner 5, Tadel verpflichtet! e.V.

Tipp aus Newsletter 03/2017 vom 24.05.2017

„Was verlierst du, wenn Rechtspopulismus an Zustimmung gewinnt?“ Um diese Frage dreht sich die aktuelle Kampagne von „Kleiner 5“. Mit verschiedenen Aktionen will die Initiative zum Wählen und Nachdenken ermutigen und zeigen, was rechtspopulistische Politik für uns alle bedeuten kann: den Verlust von Vertrauen, Achtung und Sicherheit oder das Ende der Gewissheit, dass unsere Kinder in einer freien Gesellschaft aufwachsen und vieles mehr.

Hinter „Kleiner 5“ steht eine Gruppe überwiegend junger Menschen, die sich zusammengefunden haben, um dem Rechtspopulismus etwas entgegenzusetzen – und zwar etwas möglichst Konkretes. „Statt immer nur abends zu reden und morgens doch wieder nichts zu ändern,“ erläutert Paulina Fröhlich (eine von zwei Hauptamtlichen bei „Kleiner 5“) in der jetzt. Also haben sie sich vorgenommen zu ver- oder wenigstens behindern, dass rechtspopulistische Parteien bei der Bundestagswahl 2017 in den Bundestag einziehen. Denn: Erhält eine Partei weniger als fünf Prozent der Stimmen (und keine Direktmandate), bekommt sie keine Sitze im Parlament.

Vor allem junge Wähler*innen will die Initiative mobilisieren. Dafür hat sie verschiedene Möglichkeiten entwickelt: Der Facebook-Bot hilft zum Beispiel dabei, gute Antworten auf rechtspopulistische Argumente zu finden, die PubQuiz-Anleitung zeigt, wie man mit lustigen und ernsten Fragen eine politische Feierabend-Debatte initiiert und diverse Gesprächsleitfäden liefern jede Menge gute Argumente gegen rechte Parolen und für eine demokratische und weltoffene Zukunft.

„Uns bleiben nur noch wenige Monate bis zur Wahl. Diese Zeit wollen wir nutzen und rechtspopulistischen Parteien entschlossen, sachlich und radikal höflich entgegentreten.“ Wer sie dabei unterstützen will, kann das aktuell auch finanziell tun. Mehr zum Thema Spenden findest du in Tipp 3.

MIT „KLEINER 5“ AKTIV WERDEN

 

Bildquelle: kleinerfuenf.de, Tadel Verpflichtet! e.V.

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